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Beschreibung der Gasthäuser

in der Gemeinde Leerstetten und den Ortsteilen
aufgrund gemeindlicher Aufzeichnungen (Hebelisten, Sitzungsniederschriften etc.)
Zusammengestellt von Hans Volkert

 

Gastwirtschaften in Leerstetten


Haus-Nr. 2: - heute Hauptstraße 34

Gasthaus im Haus Nr. 2

 

Besitzer/Eigentümer:

1827 - 1842 Distler, Johann - Wirt, Ökonom, Metzgermeister
1843 - 1856 Meichinger, Johann - Wirt Gasthaus Rometsch
1903 - 1909 Sandreuther, Paul
1909 - 1919 Rometsch, Karl -
Gastwirt und Gärtner

1919 - 1926 Bierlein, Georg -
Maurermeister und
Gastwirt

 

 

Auf dieser Gastwirtschaft wurden
1911: 7 Schweine,
1912: 5 Schweine,
1913: 6 Schweine und
1914: 3 Schweine geschlachtet.

 

Der monatliche Bierkonsum betrug 1925: 9,8 hl.

 

 

Einschlägige Beschlüsse des Gemeinderats:

Beim Bierlein

16.04. 1903:

Der Käufer der Anwesen Haus-Nr. 2 und 3, Herr Paul Sandreuther, bat um Erlaubnis zur Weiterführung der Gastwirtschaft. Da Versagungsgründe nicht vorlagen und die Räumlichkeiten für den Gaststättenbetrieb vorhanden waren, wurde dem Gesuch zugestimmt.

23.03. 1909:

Der Gemeindeausschuss beschloss, dass gegen die Fortführung der Gastwirtschaft auf Haus-Nr. 2, dahier, durch den Käufer Karl Rometsch keine Erinnerungen bestehen, weil in der Person des Käufers keine Versagungsgründe vorliegen".

11. 02. 1919:

In der heutigen Sitzung fasste der Ausschuss den Beschluss, gegen die Fortführung der Gastwirtschaft auf Haus-Nr. 2 durch den Käufer Georg Bierlein von Altenberg nichts einzuwenden, da in der Person des Gesuch­stellers keine Versagungsgründe vorliegen.

zur Gebäudebeschreibung:

 

 

 

 

Gastwirtschaft "zur Jägers Ruh" Leerstetten-Haus-Nr. 12:

Gasthaus zur Jägers Ruh

 

Besitzer/Eigentümer:

1821 - 1828 Rühl, Barbara - Wirtswitwe,
1829 - 1837 Rühl, Johann - Halbbauer, Bierwirt u. Branntweinbrenner,
1838 - 1862 Weiß, Stephan,
1863 - 1868 Weiß, Konrad
1869 - 1873 Hirschmann, Witwe,
1874 - 1886 Fischer, Johann Leonhard
1887 - 1902 Fleischmann, Martin,
1905 - 1905 Feuchtwanger, Hermann
1906 - 1906 Abraham, Andreas
1907 - 1912 Vogel, Leonhard
1913 - 1918 Kugler, Andreas - Gütler und Schankwirt
1919 - Jäger, Hans - Land- und Schankwirt Wirtschaft zur Jägersruh

 

 

Jährliche Schweineschlachtungen:

1911: 6 Schweine, 1912: 10 Schweine, 1913; 5 Schweine, 1914: 3 Schweine, 1915:4 Schweine

 

Monatlicher Bierumsatz im Jahr 1925/26: 11,7 hl, 1934/35: 16,32 hl.

Einschlägige Gemeinderatsbeschlüsse:

17.11.1889:

 

Der Gemeindeausschuss hatte sich an diesem Tag mit dem Ausschank von Branntwein durch den Gastwirt Johann Leonhard Fischer auf Haus-Nr. 12 zu beschäftigen. Er befürwortete den Ausschank mit folgender Begründung:" Nach altem Herkommen sind nicht nur die Gäste des Fischerschen Gasthauses, sondern auch die hiesigen Ortseinwohner, insbesondere aus dem unteren Dorf, sowie die Bewohner der Umgebung, welche in großen Waldungen beschäftigt sind, daran gewohnt, den Branntwein bei Fischer zu kaufen. Herr Fischer schenkt schon seit 1872 Branntwein aus, weil er meint, dies gehöre zur Wirtschaftsführung. Schließlich ist Fischer ein einfacher, anständiger Geschäftsmann, der sich die Liebe und Achtung seiner Mitbürger bisher in hohem Maße erworben hat. Außerdem ist seine zweite Frau eine sehr christlich gesinnte Wirtin, Ihre Wirtschaftsführung kann nur bestens empfohlen werden".

27.12.1812:

Gegen die Fortführung der realen Gastwirtschaft auf Haus Nr. 12 durch den Kaufmann Andreas Kugler aus Nürnberg bestehen keine Erinnerungen, zumal das vorgelegte Leumundszeugnis sehr lobenswert war.

Zur Gebäudebeschreibung

 

 

Gasthaus "Zum Goldenen Lamm", Leerstetten-Haus-Nr. 31

 

Gasthaus zum goldenen Lamm

 

Besitzer/Eigentümer:

1821 - 1888 Seybold, Johann Michael - Wirt u. Bäckermeister
1889 - 1889 Seybold, Margarete - Wirtstochter
1890 - 1908 Kundinger, Johann - Gastwirt
1909 - ca. 1950 Haiger, Matthias, Gastwirt, Landwirt, Bürgermeister Das "Goldene Lamm" mit Brunnentrog

Jährliche Schweineschlachtungen:

1911: 8 Schweine, 1912: 10 Schweine, 1913: 8 Schweine, 1914: 8 Schweine, 1916: 6 Schweine, 1917: 3 Schweine.

Monatlicher Bierkonsum: 1925/26: 11,1 hl, 1934/35: 14,8hl.

 

Einschlägige Gemeinderatsbeschlüsse:

07.03.1888:

Frau Margarete Seybold stellte den Antrag auf Erlaubnis zur Fortführung der radizierten und realen Gastwirtschaft auf ihren Anwesen Nr. 31 und 32. Der einberufene Verwaltungsausschuss begründete seine Befürwortung wie folgt:" Die Antragstellerin besitzt einen sehr lobenswerten Leumund, ihre Gastwirtschaft entspricht den polizeilichen Vorschriften. Schließlich wird diese Gastwirtschaft schon seit Menschengedenken geführt. Außerdem ist für die 282 Einwohner, welche in 55 Häusern wohnen, eine 3. Bierwirtschaft dringend erforderlich. Ferner zählt die Seyboldsche Familie zu den christlich­gesitteten und reichsten Familien, welche die Mittel zur Ausübung einer Gast­wirtschaft besitzt. Nicht zuletzt treffen in Leerstetten zwei Distriktstraßen zusammen, nämlich die von Nürnberg nach Roth und die von Leerstetten nach Schwabach, die ihnen auch viele Reisende und Handwerksburschen als Gäste bringen werden".

1889:

Die ledige Gastwirtstochter Margareta Seybold gewährte der Gemeinde ein Darlehen von 950 Mark für 10 Jahre. Die jährliche Tilgung betrug 100 Mark, die Verzinsung 4 %. Das genannte Darlehen wurde im Einvernehmen mit den Eltern Magdalena und Johann Kundinger gegeben.

 

Der Auschuss erhob gegen die Fortführung der realen Gastwirtschaft auf Haus-Nr. 31 durch Herrn Matthias Haiger keine Einsprüche.

 

 

Gastwirtschaften in den Ortsteilen:

 

 

Furth Nr. 10

 

Gastwirtschaft "Zur Linde"

Die Linde in Furth

 

Besitzer/Eigentümer:

1821 - 1909 Distler, Johann - Wirt und Ökonom
1909 - 1910 Rock, Leonhard -Gütler
1911-1913 Büchner, Konrad - Gütler und Schankwirt
1914 - 1927 Schmidt, Johann und Lorenz - Schank- und Landwirte
1927 - Sichermann, Leonhard und Margarete Margarete Sichermann vor der Linde

Jährliche Schweineschlachtungen:

1911: 6 Schweine, 1913: 4 Schweine, 1914: 5 Schweine.

Monatlicher Bierkonsum:

1925/26: 4 hl. 1934/35: 6,61 hl.

Einschlägige Gemeinderatsbeschlüsse:

20.01.1888:

Den Verwaltungsmitgliedern lag in dieser Sitzung ein Antrag des Johann Distler aus Furth Nr. 10 vor um Erlaubnis zur Fortrührung der Gastwirtschaft auf dem gleichen Grundstück. Zur Begründung der Fortführung der Gaststätte wurde angegeben:" Da ein dringendes Bedürfnis zur Wiedereröffnung dieser Gaststätte vorhanden ist, sollten nicht nur Bier und Schnaps ausgeschenkt werden, sondern auch warme Speisen ausgegeben werden. Die schon seit 47 Jahren bestehende Wirtschaft sei bis heute von der Wirtswitwe Margarete Distler zur Zufriedenheit der Ortsbewohner geführt worden .Für die Fortrührung sprechen auch die vielen Interessenten an den privaten und staatlichen Waldungen. Auch wegen der vielen Fuhrwerke, die aus Ent­fernungen von l bis 4 Wegstunden hierher kommen, hätte sich seit langem eine zweite Bierwirtschaft gut rentiert".

04.03.1888:

In dieser Sitzung wurde dem Ökonom Distler aus Furth der Inhalt des Ge­nehmigungsschreibens des Bezirksamts Schwabach zur Fortführung der Gastwirtschaft durch lautes Verlesen zur Kenntnis gebracht. Herr Distler führte hierzu u. a. aus:" Durch die Herausnahme des Bretterverschlags soll das Gastzimmer vergrößert werden. Die obere Kammer soll zu einem be­heizbaren Fremdenzimmer hergerichtet werden und schließlich sei beab­sichtigt, einen Stall für fremde Pferde zu bauen, in dem zwei oder drei Pferde untergebracht werden können".

17.10.1909:

Gegen die Fortführung der realen Gastwirtschaft Furth Nr. 10 durch den Gütler Leonhard Rock bestanden keine Einwände.

03.11.1909:

In dieser Sitzung lieferte der Gemeindeausschuss die Begründung für den Beschluss vom 17. 10. 1909 zur Fortführung der genannten Gastwirtschaft. Sie lautete: Da die Ortschaft Furth von den Nachbarorten Leerstetten, Schwand und Sperberslohe jeweils eine 3/4 Stunde entfernt ist, Furth selbst 12 Familien mit über 50 Personen zählt und keine weitere Gastwirtschaft besitzt, ist die Fortführung der realen Gastwirtschaft auf Nr. 10 ein dringendes Bedürfnis.

13.04.1914:

Gegen die Fortrührung der Schankwirtschaft in Furth Nr. 10 durch den Käufer Lorenz Schmidt aus Weingarts bestanden keine Bedenken, da gegen die Person des Gesuchstellers keine Versagungsgründe vorlagen und keine weitere Wirtschaft in Furth vorhanden war.

18.08.1922:

Der Gemeinderat hatte gegen die Fortführung der Schankwirtschaft in Furth Nr. 10 durch Johann Schmidt keine Einwände, da gegen die Person keine Bedenken bestanden und das Lokal den gesetzlichen Vorschriften entsprach.

09.07.1926:

Der Gemeinderat befürwortete eine Konzession für die Weiterführung der Gastwirtschaft in Furth Nr. 10 für die Eheleute Leonhard und Margarete Sichermann.

Zur Gebäudebeschreibung

 

Die "geheimnisvolle" Gastwirtschaft in Furth, Nr. 9

 

Besitzer/Eigentümer: ?

Eröffnung der Wirtschaft etwa 1841

Monatlicher Bierkonsum:

1888: 5 hl, 1889: 5 hl, 1890: 4 hl.

Einschlägiger Gemeinderatsbeschluß:

27.09.1891:

Beratungspunkt dieser Sitzung war: Fortführung bzw. Wiedereröffnung einer zweiten Bierwirtschaft in Furth Nr. 9. Die acht Mitglieder kamen zu folgendem Ergebnis:" Es ist ein notwendiges Bedürfnis, die zweite Bierwirtschaft in Furth wieder zu eröffnen bzw. fortzuführen. Deshalb stimmen die Unterfertigten dem Antrag des Bierbrauers Andreas Gömmel aus Schwabach als Gläubiger des fraglichen Anwesens zu, die seit ca. 50 Jahren bestehende Bierwirtschaft fortzuführen, da in der Nähe Furths große private und staatliche Waldungen sind, in denen sehr viel Streu, Holz und Holzkohlen erzeugt werden, die von den Bewohnern aus der Umgebung zu einem hohen Preis gekauft werden, weshalb in Furth ein reger Verkehr das ganze Jahr über besteht. Außerdem wünschen auch die Further Bürger eine zweite Bierwirtschaft. Die Lokalitäten bestehen aus einer vom Wohnzimmer getrennten Wirtsstube mittlerer Größe,
l Keller, l Abort. Das Pissoir außen muss noch gebaut werden".

 

Mittelhembach Haus Nr. 5

Gasthaus "Zur Linde"

Die Linde in Mittelhembach

 

Besitzer/Eigentümer:

1821 - 1834 Hübner
1835 - 1884 Gehringer, Johann - Bauer und Wirt
1885 - 1902 Nerreter, Konrad - Bauer und Wirt
1903 - 1932 Nerreter, Georg - Ökonom und Gastwirt
1933 - Nerreter. Johann Georg und Konrad

 

Jährliche Schweineschlachtungen:

1911: 2 Schweine, 1913: 7 Schweine, 1914: 2 Schweine.

Monatlicher Bierkonsum:

1925/26: 6,5 hl. 1934/35: 5,3 hl.

Einschlägiger Gemeinderatsbeschluss:

31.05.1885:

In dieser Sitzung wurde das Gesuch des Herrn Konrad Nerreter aus Mittelhembach auf Betreiben einer Gastwirtschaft mit Ausschank von Bier und Branntwein auf seinem Anwesen behandelt. Da in Mittelhembach und Hagershof keine Wirtschaften waren, war es ein besonderes Bedürfnis, den Antragsteller das schon vor ca. 40 Jahren von seinen Vorfahren geführte Geschäft durchführen zu lassen.

 

 

Harm, Haus Nr. 4:

 

Gastwirtschaft in Harm

Wirtshaus in Harm

Besitzer/Eigentümer:

1821 - 1849 Lang, Michael - Bauer
1850 - 1886 Lang, Michael - Bauer
1886 - 1902 Pöllet, Johann Adam - Bauer und Gastwirt
1903 - 1942 Pöllet, Bonifatius - Ökonom und Wirt
1942 - Pöllet, Paul,- Gast- und Landwirt

 

 

Monatlicher Bierkonsum:
 

1925/26: 3,4 hl, 1934/35: 4 hl.

Einschlägige Gemeinderatsbeschlüsse:

10.01.1886: Familienfeier vor der Harmer Wirtschaft

Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung stand das Gesuch des Herrn Adam Pöllet aus Harm, auf seinem Anwesen Haus-Nr. 4 eine Bierwirtschaft ausüben zu dürfen. Der Ausschuss beschloss daraufhin, dem Gesuch stattzugeben, da

a) in Harm noch keine Wirtschaft besteht und dieser Ort von allen anderen Orten mit Gasthäusern eine halbe Stunde entfernt liegt, weshalb namentlich im Sommer das Bier warm und schal wird, wenn es von außerhalb herangeschafft werden muss,

b) für die Gewerbetreibenden, wenn sie nach Harm kommen und die Be­wohner dort auf dem Feld sind, sich in keinem Fall die Wahl böte, mangels eines Gasthauses unverrichteter Dinge wieder weggehen zu müssen und deshalb die Ortsbewohner nicht so leicht ihre Erzeugnisse verkaufen können".

10.04.1927:

Der Besitzer der Gastwirtschaft in Harm, Herr Bonifatius Pöllet, hatte noch nie die Schankerlaubnis besessen. Deshalb unterstützte der Gemeinderat den von Herrn Pöllet eingebrachten Antrag auf Konzessionserteilung.

 

Schwanstetten im Juni 2010

Alfred J. Köhl