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Vertrag

zwischenn Pfalz unnd Branndennburg vonn wegenn des Glaits bey Schwanndt.

Vonn Gottes gnadenn Wier Friderich Pfallzgraue bey Rein, des Heiligenn Römischen Reichs Erztruchseß unnd Churfürst, Herzog Inn Bairn, unnd wier Georg Friderichs Marggraue zu Branndennburg Inn Preußenn, zue Stetin Pommern der Cassuben unnd Wenndenn auch inn Schlesien zu Jägernndorff unnd Herzogk Burggraue zu Nürnberg unnd Fürst zu Rügen, Bekennen samment, sonnder, unnd unnerschaidenn, für unns unnsere Erbenn unnd Nachkummen, öffentlich gegen Menniglich, alls sich ein Zeitlanng, Irrung erhalltenn, zwischen unnserm Pfalzgrafe Friderichs Churfürstenns ambte Neuennmarckht, ains, unnd unnser Marggrafe, Georg Friderichs ambt Schwobach, anndersteils vonn wegen des Glaits bey Schwanndt, das wier unns, zu freundflicher hinlegung, derselbenn, einer zusammen Ordnung, ezlicher unnserer Rähte unnd amptleuthe, auf Montag denn sechstenn Juny, Nechsthin verglich, welche uf unnser Ratification angeregten stritt, volgennder gestallt vertragen, Nemlich nachdeme wier Pfalzgraue Friderich Churfürste vonn unnser Statt unnd ampt Neuenmarckht aus, zu einem verlernen pildtstockh, unnd vonn demselbenn wider zu rückh genn Neuenmarckht, aber wier Marggraf Georg Friderich, vonn unnser Statt unnd ambt Schwobach auß, zu einem noch vorhannden, pildtstockh, unnd vonn demselbenn, wider zurückh genn Schwobach, der Glaits gerechtigkeit befuegt sein wollen. Welche beede pildtstockh, unnd örtter Inn die Eintausent Sechshundert gemainer Mannsschritt, vonn einannder ligen, das zwischenn Jeztgedachtenn beeden strittigen ortten, Inn das Mitteil, alls in der Holzswachs, die Stainriedt genandt, zu der Linckhen seiften, wann man vonn Schwandt, auf gemellt Neuenmarkht raisen will, bey einer zimlichenn grossenn aichen, so nebenn dem weg stehet, welche aich ein rundermarckh ist, zwischenn Hannsenn Beckhenns unnd Hannsen Müllners beeder zu Schwanndt Holzgründen.

 

So sah er einmal aus Ein viereckhichter starkher stain unngefer einer guettenn Eln hoch, über die Erde raichennde, uf unnser beeder Gostenn gesezet, unnd uf der einen seitten dem Neuenmarckh zu, unnser des Pfalzggrauenn, aber uf der anndern Seiften, gegen Schwobach, unnser des Marggrafenn Wappen, ferner uff der Seiffenn des Stains, gegen dem Weege, das wörrflein (Glaitt) gehauenn wordenn, zu welchem Stain wier Pfalzggraf Friderich, unnser Erbenn unnd Nachkommen, von Neuenmarckht auß, unnd wider dahin, aber wier Marggraf Georg Friderich unnsere Erbenn unnd Nachkommen, vonn Schwobach aus unnd auch wider dohin, hinfuro ewiglich Inn allenn furfallenden Sachen unnd feilen, zuglaiffen habenn sollen, ohne alle ein unnd Widerrede, Wann dann unns obbekennennden, Ohur unnd Fürstenn, solcher vertrag, unnd vergleichung, uf die unns hierüber erfolgte Relation angehemb und gefellig allso thun wier dieselbige unnd Inn Crafftdiz Briefs, für unns unsere Erbenn unnd Nachkommen, Inn bester unnd bestenndigister Rechtsformb, Ratificieren, und becrefftigen, gereden unnd versprechenn auch darauf, bey unnsern Chur unnd fürstlich Wirdenn, unnd wahren Worten, für unns unnsere Erbenn unnd Nachkommen, solchenn vertrag steet unnd vest zuhalltenn unnd darwider zu thun nitt zugestatten, treulich unnd ungeferlich, deß zu wahrem uhrkunth, habenn wier unnsere Secrete wissentlich an disenn Brief deren zween gleichslautts, ufgericht, und unser Jeder einen zuhannden genummen zuhangen ververordnet unnd verschafft, geschehen den zwölften Monatstag, Septembris Ao 1575.

Aus: Geschichte einer Fränkischen Marktgemeinde von Barbara Neumann

hier der Text im Schriftstil des 16. Jahrhunderts nachempfunden von Leo Hammerl:

Neuer Text von Leo geschriebenSeite 2 des Geleitvertrags

Quellen und weitergehende Literatur:

Schwanstetten im Februar 2009 / ergänzt im Juni 2024

Alfred J. Köhl

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