Kriegerdenkmale
in und vor der Kirche Peter und Paul
Kriege sind feste Bestandteile der Menschheitsgeschichte. Ihre Ereignisse haben sich tief in das Gedächtnis der Menschen eingegraben. Manchmal so tief, dass sie in der jüngeren Vergangenheit geradezu als markanteste Punkte zum Einprägen des Ablaufs der Geschichte dienten.
Doch jede Auseinandersetzung - im Kleinen wir im Großen - hinterlässt Wunden, oft genug auch tödliche Wunden. Die überall errichteten Kriegerdenkmale (früher Heldenmale) sprechen eine deutliche Sprache.
Freilich verstand man ihre Sprache nicht immer als Mahnung. Vielmehr sollten dadurch soldatische Tugenden, Ruhm und Stolz zum Ausdruck kommen: " Niemand hat größere Liebe, denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde". Diese Begründung für den gewaltsamen Tod steht auch unter den Gefallenen-Gedenktafeln in unserer Peter- und Paulkirche.
Das erste Kriegerdenkmal bei uns befindet sich neben der Kanzel im Kirchenschiff. Es ist den beiden im Krieg 1870/71 gefallenen Gemeindegliedern Distler und Lui gewidmet. Diese 1875 errichtete Gedenktafel kostete 160 Gulden
Bereits nach 40 Jahren mussten wieder Namen von Gefallenen notiert werden.
Diese eindrucksvolle Gedenktafel steht heute in der Sakristei unserer Kirche und enthält die Namen der 22 im ersten Weltkrieg 1914/18 Gefallener aus unserer Kirchengemeinde:
16 aus Leerstetten, 1 aus Furth und 5 aus Großchwarzenlohe.
Dieses Bild gibt den Namen ein Gesicht - die Gefallenen des I. Weltkrieges.
Schon nach 22 weiteren Jahren musste Leerstetten Hans Müller als ersten Toten des 2. Weltkriegs beklagen. Er eröffnete den Totenreigen für 25 weitere Kameraden.
Auch diesen Kameraden wurde eine besondere Gedenktafel in unserer Kirche gewidmet Dieses unauffällige Mahnmal fand seinen Platz an der Nordseite innerhalb des Kirchenschiffes.
Nun war es ein vom hiesigen Kriegerverein schon lang gehegter Wunsch, auch außerhalb der Kirchenmauern ein Gedenkmal für die Gefallenen der letzten beiden Kriege zu besitzen.
Nach längeren Vorbereitungsarbeiten konnte am 10. Oktober 1965 das vom Bildhauer Franke aus Altenfurt geschaffene neue Kriegerdenkmal nördlich der Kirche enthüllt werden.
Es war ein herrlicher Herbsttag, als sich ein stattlicher Zug vom Dorfbrunnen zum Ehrenmal im unteren Dorf bewegte. Voran schritt der Fahnenblock der Krieger- und Veteranenvereine der Landkreise Schwabach und Hilpoltstein. Dann folgte eine Abteilung der Bundeswehr vom Fliegerhorst Roth. Ihr schloss sich der Gemeinderat an. Schließlich folgten die Angehörigen der Gefallenen und Vermissten sowie andere Besucher.
Die musikalische Umrahmung der würdigen Feier übernahm die Feuerwehrkapelle Schwabach.
Die Ansprachen am Kriegerdenkmal des l. und 2. Bürgermeisters, des Vorstands des örtlichen Kriegervereins sowie des evangelischen und des katholischen Geistlichen beinhalteten vor allem die Mahnung, den Frieden zu bewahren.
Auf den eingangs erwähnten Tafeln in Leerstetten stehen die Namen der oft fern gefallenen und auf eigens eingerichteten Soldatenfriedhöfen bestatteten deutschen Krieger. Die Ereignisse und der Verlauf des 2. Weltkriegs erforderten darüber hinaus auch in der Heimat Menschenleben. Die in den einzelnen Städten und Gemeinden umgekommenen Soldaten, Kriegsgefangenen, Internierten und Verschleppten wurden in größere überörtliche Anlagen umgebettet. Eine solche Kriegsgräberstätte befindet sich z. B. in Neumarkt/Opf. wo über 5 000 Tote, meist Angehörige ost- und südosteuropäischer Staaten ihre letzte Ruhe fanden. Am Nagelsberg nahe Treuchtlingen ist eine andere, in unserer Nähe eingerichtete Kriegergedenkstätte.
Hans Volkert
Kriegerdenkmale im Landkreis Roth - Schwanstetten - eine Zusammenstellung der Marktgemeinde Schwanstetten, Sachbearbeitung Monika Neumaier ist als *.PDF Datei im Anhang.
Kriegerdenkmale in der Marktgemeinde Schwanstetten
Zusammengestellt und illustriert im Oktober 2010, ergänzt im Oktober 2016 und Mai 2023
Alfred J. Köhl
Zum Kriegstagebuch des Pfarrers Karl Plesch, Leerstetten:
Leerstetten zwischen Sorg und Harm
Zur Geschichte des Soldaten- und Kameradschaftsverein Leerstetten und Umgebung
als Auszug aus der Festschrift zur 125 Jahrfeier
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