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Kirchenausstattung

Wenn man den Kirchenraum betritt wird der Blick automatisch auf das große Kruzifix gelenkt.
 Der Innenraum an einem Frühlingsmorgen
 
 
Das Kruzifix





Die 210 cm hohe Figur ist aus Holz geschnitzt, polychrom gefasst und die Fassung ist craqueliert.

Das Kruzifix wurde wohl 1979 von Pfarrer Spies für die 1978 eingeweihte Kirche in Südtirol erworben.

Es ist eine monumentale Figur im Stil der Spätgotik. Vorbilder sind Werke von Hans Leinberger.

Expressiv ist das stark bewegte, eng über die Hüften geführte Lendentuch.

Deutlich ausgearbeitet ist der Rippenbogen. Die Arme sind weit nach außen gestreckt.
 
 Informationen über die Entstehung in St. Ulrich.
 

Rechts vom Kruzifix schmückt die reinweiße Altarwand eine Figurengruppe:
 
 Die Figurengruppe rechts neben dem Kruzifix
 


Sie ist zusammengestellt mit der Hauptfigur in der Mitte, der Darstellung der Krönung Mariens:


Die Krönung Mariens



















Die gesamt 106 cm hohe Figur (ohne Nimbus 74 cm) ist aus Holz geschnitzt. Das untere Drittel ist gehöhlt, oben ist es vollrund geschnitzt.

Die Rückseite und Ur sind polychrom gefasst und vergoldet. Die Dreiergruppe wurde neu gefasst und Teile der Rückseite wurden 2007 erneuert.

Es ist eine qualitätvolle Skulpturengruppe der Spätgotik mit der Krönung Mariens: rechts Gottvater, in der Mitte Maria und links Christus.

Die Figur hat alte Wurmlöcher. Separat gearbeitet wurden die Hände von Gottvater und Christus. Sie sind angestückt.

Die Gruppe kam als Leihgabe des Diözesanmuseums im Jahre 1961 an die Gemeinde, worauf auch der Klebezettel des Diözesanmuseums Eichstätt auf der Rückseite verweist: „Inv. Nr. D 153 / A.D.10.VI.MCMLI / Bischöfliches / Diözesan-Museum / Leihgabe für neue / Kirche in Schwand / Pfarrer Schwab“.

Sie war in der Vorgängerkirche als Altar zusammen mit den beiden Reliefs der hl. Madl und der hl. Geist-Taube aufgestellt.

Die Gruppe ist in der Zeitenwende um 1500 entstanden. Hierauf deuten die Gewandfalten und die Gesichtszüge. Die Gesichter sind länglich, die Haare bestehen aus gedrehten Locken. Die drei Figuren bilden eine kompakte, geschlossene Gruppe.

 Links daneben sind zwei heilige Madel:
Die hl. Elisabeth und die hl. Katharina
Die 123 cm hohen Figuren sind aus Holz geschnitzt, polychrom gefasst und teilvergoldet. Die Fassung wurde 2007 erneuert.
Die spätgotische Reliefgruppe zeigen die hl. Elisabeth mit dem Korb (links) und die hl. Katharina mit dem Rad(rechts). Sie tragen lange, hoch gegürtete Kleider und einen goldenen Mantel. Auf dem Kopf haben sie jeweils eine große Zackenkrone. Pendent ist das Relief mit der hl. Barbara und der hl. Matgarete(?). Beide wohl um 1500 entstandene Reliefs stammen aus einem Altar.

In der Vorgängerkirche waren sie links und rechts neben dem Altar mit der Gruppe der Krönung Mariens an der Wand befestigt.
 
 
 


Auf der rechten Seite finden sich zwei weitere heilige Madel:
Die hl. Barbara und die hl. Margareta
Die 122 cm hohen Figuren sind aus Holz geschnitzt, polychrom gefasst und teilvergoldet. Die Fassung wurde 2007 erneuert.
Die spätgotische Reliefgruppe zeigt die hl. Barbara, zu erkennen an dem Turm (rechts) und die hl. Margareta (links). Sie hält ein langes Schwert. Das Schwert könnte der Hinweis auf die hl. Margareta sein, die ja enthauptet wurde, aber es fehlt ihr das sonst übliche Attribut, der Drache (Wurm). Die Heiligen tragen lange, von den stoffreichen, vergoldeten Mänteln verhüllte Kleider. Auf dem Kopf haben auch sie jeweils eine große Zackenkrone. Pendent ist das Relief mit der hl. Elisabeth und der hl. Katharina. Beide wohl um 1500 entstandene Reliefs stammen aus einem Altar.

In der Vorgängerkirche waren sie rechts und links neben dem Altar mit der Gruppe der Krönung Mariens an der Wand befestigt.


Volksmund:
Margareta mit dem Wurm
Barbara mit dem Turm
Katharina mit dem Radl
das sind die drei heiligen Madl.

                                                                                                                                                                     

Und über allem schwebt das Sinnbild für den heiligen Geist: Die Taube.

Der hl. Geist als Taube

Die 45 cm hohe Figur ist dreiviertelrund aus Holz geschnitzt, versilbert und rot gefasst.
Die hl. Geist-Taube war bereits in der Vorgängerkirche oberhalb des Altars mit der Gruppe der Krönung Mariens vorhanden. Sie ist auch heute über dieser Gruppe an der Wand montiert. Die versilberte Taube ist auf ein vergoldetes Dreieck mit Strahlenkranz befestigt.
 
Als weiteres Kunstwerk befindet sich im Altarraum die Skulptur eines Auferstehungschristus:

Christus der Auferstandene
Die 81 cm hohe Figur ist vollrund aus Holz geschnitzt, polychrom gefasst und teilvergoldet. Die Fahne ist aus Stoff. Die Fassung wurde 2007 erneuert.

Es ist ein barocker Auferstehungschristus des 18. Jahrhunderts. Seine Rechte ist zum Segensgestus erhoben, in der Linken hält er die Fahne. Christus ist in einen goldenen Mantel mit rotem Innenfutter gehüllt. Die Haare fallen ihm in langen Locken herab. Drapierung, Gesichtszüge und Frisur deuten auf eine Entstehung in der Mitte des 18. Jahrhunderts hin. Die statische Haltung wird durch den Kontrapost leicht gemildert.
Die Skulptur schmückte bereits die rechte Wand neben dem Altar in der Vorgängerkirche.
 
 
 Vom Innenhof her die Kirche betretend finden wir linker Hand eine Marienstaue:
Marienstatue
Die 103 cm hohe Figur ist dreiviertelrund aus Holz geschnitzt, hinten abgeflacht, polychrom gefasst und teilvergoldet.
Maria ist im Stil des 18. Jahrhunderts geschnitzt. Die Figur scheint überschnitzt zu sein und vermutlich handelt es sich um eine Replik aus dem 20. Jahrhundert. Maria hat den kleinen Jesusknaben auf ihrem linken Arm, in der Rechten hält sie das lange Zepter. Jesus hat die Rechte zum Segen erhoben.

Die Marienstatue stand in der Vorgängerkiche an der Stirnwand rechts vom Altar auf einer Konsole.
 
 
Rechts neben dem mittleren Eingang schmückt seit Juni 2012 eine Herz-Jesu Statue:

Herz Jesu Statue

Rafael Graf aus Eichstätt schuf die Figur.

Aus dem Stamm der auf dem Friedhof gefällten Eiche formte er die Gestalt Jesu mit Hilfe einer Motorsäge.

So entstand eine grobe Gestalt bei der nur die Hände und Füße sowie das Herz-Jesu-Motiv fein ausgearbeitet sind. Durch die Verwendung des Balkens ergab sich die Begrenzung der Darstellung, die aber insbesondere durch die Hände wieder aufgehoben wird.

Die Skulptur ist 157 cm hoch und der Sockel ist 24 x 24 cm. Die größte Breite beträgt bei der ausgestreckten Hand 35 cm.

Am Sockel ist eine Signatur: GR 2012 mit einem Kreuz eingeritzt.


 
An der Wand neben dem nördlichen Ausgang zum Parkplatz ist der Kreuzweg.

Der 250 cm breite und 103 cm hohe Kreuzweg besteht aus 14 zusammen montierten Einzeltafeln der Größe 32 cm x 50 cm (Breite zu Höhe).

Die einzelnen Stationen sind auf Holz gemalt und haben keinen Rahmen. Ihr Grund ist versilbert. Die einzelnen, fast kubisch anmutenden Szenen zeigen expressive Gesichter. Die Szenen zeigen nur ausschnitthaft das Leiden Christi, wie z.B. einen einzelnen, an das Kreuz geschlagenen Arm. Auf den Bildern erscheinen versatzstückhaft die jeweiligen Texte der Stationen.

Kreuzweg
Die Einzeltafeln waren – wie man aus der Innenraumaufnahme der Vorgängerkirche erkennen kann – in der traditionellen Form eines Kreuzweges an den Längsseiten des Kirchenschiffes angebracht. Von wem sie geschaffen wurden und wie sie den Weg in das alte Kirchlein gefunden haben ist nicht mehr nachzuvollziehen. Für die neue Kirche wurden sie auf die oben beschriebene Weise zusammengefügt.
 
Quelle: Kunstinventar der Diözese Eichstätt Stand 08. 04. 2013
Bilder: Alfred J. Köhl

Schwanstetten im Juli 2013
Alfred J. Köhl