Furth
Chronik
zusammengestellt von Karlheinz Raab:
1200 Einwanderung von Köhlern in das Gebiet östlich von Schwand.
1366 Furth wird mit 1 Hofstatt und
6 Gereute (Rodungsfläche) erwähnt.
1372 in der Stiftungsurkunde vom 4. April 1372 durch Bischof Raban aus Eichstätt wurde eine ewige Pfarre für die drei Dörfer (Leerstetten, Großschwarzenlohe, Furth) begründet.
1420 wird Furth in einer Urkunde als Weiler zur Niederen Gerichtsbarkeit von Schwand gehörig, erwähnt.
1459 Heinz Dürsner klagt gegen Cunz Hermann aus Brunnau wegen 6 Pfund Lohn.
Im 30-jährigen Krieg wurde Furth nicht besonders erwähnt.
1800 Aufbau des Ortes Furth als typisches Straßendorf
Haupterwerb durch Köhlerei und Landwirtschaft.
1948 Furth bekommt Elektrizität.
1950 nach dem zweiten Weltkrieg erwerben Nürnberger Bürger Wochenendgrundstücke.
1973 Anschluss an die Fernwasserleitung nach Fürth, die durch den Ort gebaut wird.
1976 neue Straße von Furth zur
Hauptstraße Schwand-Leerstetten.
1978 Gebietsreform, Zusammenlegung der Ortsteile zur Marktgemeinde Schwanstetten.
nach 1990 Einschränkung der Köhlerei
durch behördliche Anordnung, erwirkt durch Beschwerden von einigen neu nach Furth gezogenen Bürgern.
1993/94 Bau und Anschluss an das
Kanalsystem von Schwanstetten.
1996/97 neue Straßenbeleuchtung.
2008 Eröffnung des Jakobsweges von Nürnberg über Furth nach Eichstätt.
2017 Furth hat beim 26. Wettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ teilgenommen.
Wir konnten beim Bezirksentscheid den 3. Platz erreichen.
Von den Forschungen von Friedrich Eigler konnte die Ortsgründung als Rodungsort und Straßendorf untermauert werden. Er verweist auf die sehr regelmäßige Streifenplangewannflur mit Hofanschluss beiderseits der Straße und die ungewöhnliche Einheitlichkeit der Ortsherrschaft bis in das 14.Jahrhundert, was ein untrügliches Kennzeichen für eine gewollte, jüngere Anlage ist (Historischer Atlas, S. 71). Sie ist mit großer Sicherheit in das 12. Jahrhundert zu datieren. Die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde Leerstetten lässt eine Gründung von Leerstetten aus wahrscheinlich erscheinen.
Die typische Bebauung des kleinen Ortes sind erdgeschossige Häuser mit hohem Satteldach. Die Häuser sind in der Regel von ihrer Hoffläche umgeben und stehen einzeln. Zur Straße hin halten sie eine ungefähre Fluchtlinie mit mehr oder weniger großen Abweichungen ein. Die zweigeschossige Bauweise der Gastwirtschaft ist eine Ausnahme, die auf der Bedeutungsperspektive des Anwesens beruht.
Quelle: Markt Schwanstetten: Denkmalkartierung 1995, erstellt von M.A. Hermann Schubach
Schwanstetten im September 2009, ergänzt im Juli 2023
Alfred J. Köhl