Ortsteil Schwand
Kriegerdenkmal
Nach dem Krieg 1870/71 fanden sich auch in Schwand ehemalige Soldaten zusammen, die im Jahre 1873 den Soldaten- und Kampfgenossenverein Schwand und Umgebung gründeten. Aus dieser Zeit ist das Vereinsbild aus dem Jahr 1873 und die am 29. Juli 1900 geweihte Vereinsfahne erhalten geblieben. In dieser Zeit hatte der Verein unter Vorstand Michael Weiß 30 Mitglieder.
Da im Jahr 1875 in Leerstetten in der Kirche eine Gedenktafel für die Gefallenen des Krieges 1870/71 aufgestellt wurde, kann man wohl annehmen, dass die Schwander Tafel in der Johanneskirche ebenfalls um diese Zeit errichtet wurde. Sie war wohl auch vom gleichen Künstler geschaffen.
Im Jahr 1888 wurde ein weiterer Verein gegründet, der Soldaten-Verein Schwand und Umgebung, der sehr schnell Mitglieder sammeln konnte. Beide Vereine bestanden bis zum Ende des Ersten Weltkrieges nebeneinander. Die Vereinsmitglieder kamen aus den Ortschaften Meckenlohe, Harrlach, Sperberslohe, Mittelhembach und Harm. So kommt es, dass auf dem Denkmal für die Gefallenen auch Soldaten aus den jeweiligen Nachbargemeinden genannt sind. Die Vereinschronik berichtet, dass von 278 eingezogenen Männern 37 nicht mehr in die Heimat zurückkehrten.
Ende November 1918, nach dem Waffenstillstand, wurden die Häuser zum Empfang der heimkehrenden Gemeindeangehörigen geschmückt.
Bei der Vereinigungsfeier der beiden bestehenden Militärvereine am 26. 01.1919 spendeten viele der Heimgekehrten und ihre Angehörigen für ein neu zu errichtendes Kriegerdenkmal. Es erhielt zunächst einen Standort am Marktplatz und wurde am 10. Juli 1921 eingeweiht.
Am 10.07.1921 wurde das Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht.
Trotz der wirtschaftlichen Notlage konnte der Verein seine Tätigkeit sogar noch erweitern.
1930 wurde ein Schützenstand gebaut, der viele junge Mitglieder anzog und ein gedeihliches Vereinsleben sicherte, das zuerst von den neuen Machthabern vereinnahmt, mit Kriegsbeginn 1939 ein jähes Ende nahm.
Erst lang nach Ende des Weltkrieges trafen sich im Jahr 1957 13 Kameraden, die den Verein wieder ins Leben riefen.
Die Kameradschaft zu pflegen, der Menschlichkeit, dem Frieden und der Freiheit zu dienen, den gefallenen Kameraden am Volkstrauertag zu gedenken und die Kriegsgräbersammlung durchzuführen sind die großen und ehrenvollen Aufgaben des Vereins, der sich inzwischen in Soldaten- und Kameradschaftsverein Schwand und Umgebung umbenannt hat.
Infolge von Straßenbauarbeiten musste das Denkmal am alten Standort weichen. Zum Volkstrauertag des Jahres 1965 konnte dann am neuen Standort oberhalb der Schule (im ehemaligen Schulgarten) der Gefallenen, Verstorbenen und Vermissten gedacht werden.
Während der Soldat 44 Jahre nach Westen blickte, schaut er jetzt nach Osten. Zufall - oder ein Ergebnis des 1965 herrschenden "kalten Krieges".
Das Denkmal an seinem ursprünglichen Standort am Marktplatz in Schwand. Entwurf und Modell stammen von dem Kunstbildhauer Heinz Hench, die Ausführung von Hench und Popp, Roth. Guß: Vz. Hörner.
Auf der Tafel wird außerdem das ehrende Gedenken an die Gefallenen aus den Ortschaften Harrlach, Meckenlohe, Sperberslohe und Pruppach wach gehalten, die zur Kirchengemeinde Schwand gehören.
Auszug aus: "Kriegerdenkmäler im Landkreis Roth" - eine Zusammenstellung der Marktgemeinde Schwanstetten, Sachbearbeitung Frau Monika Neumaier, Kulturamt.
(Kriegerdenkmäler im Landkreis Roth - Schwanstetten - als *.PDF im Anhang)
Zusammengestellt und illustriert:
Oktober 2010
Alfred J. Köhl
Zum Kriegstagebuch des Pfarrers Georg Rusam, Schwand
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