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Chronik des Ortsteiles Leerstetten

Der Name des Ortes lässt auf eine frühe Ansiedlung schließen. In germanischer Zeit heißt „Lar" einfach Ort - und Larenstetten würde demnach Dorfstätte bedeuten. Dass der Ursprung des Ortes so weit zurückreicht, zeigt die Geschichte des Ortes.

Suitgar, Graf im Nordgau, schenkte einen Teil seines Landbesitzes, darunter dieses Gebiet, dem Kloster Eichstätt. Bereits im Jahre 1194 wird erwähnt, dass das Schottenkloster Eichstätt hier begütert war. ( Hof des Betzelein zu Larenstetten ). Im gleichen Jahr, so meldet eine Eichstätter Chronik, wurde die Wallfahrtskirche Peter und Paul zu Larenstetten geweiht. In einer kirchlichen Streitsache werden im Jahre 1270 Äcker zu Leerstetten erwähnt. 1296 gelangt Leerstetten an das Kloster Ebrach im Steigerwald. 1364 wird es vom Nürnberger Burgherrn Friedrich V. käuflich erworben. Im Jahre 1468 verkaufte Burggraf Friedrich den Markt Schwand mit den dazugehörigen Weilern Leerstetten, Sperberslohe, Dürrenhembach, Furth und Mittelhembach. Das Bamberger Domkapitel veräußerte 1431 alle Renten, Zinsen und Gilten im Amt Roth unter anderem auch von einem Hof in Leerstetten. Die Markgrafen von Ansbach besaßen die hohe und niedrige Obrigkeit, das zuständige Gericht für Leerstetten war Roth.

Der jetzige Friedhof der Gemeinde wurde 1607 außerhalb des Ortes angelegt. Ihn hatte der Dichter Karl Burkert, der als Lehrerssohn hier lebte, geschildert. Das jetzige Pfarrhaus stammt aus dem Jahre 1907. Übrigens war die Kirche ursprünglich eine Wallfahrtskirche und mit Ablässen ausgestattet. Der älteste davon stammte aus dem Jahre 1372. Im Jahre 1528 wurde Leerstetten evangelisch.

Bis in die jüngste Vergangenheit bestand der Haupterwerb der Bewohner des Ortes in der Landwirtschaft. Neben dem Anbau von Getreide und Kartoffeln wurde besonders der Tabakanbau betrieben. Hier waren die Landwirte der Gemeinde lange Zeit führend innerhalb des Landkreises.

Eine besondere, einschneidende Änderung in der Geschichte des Ortes und der Gemeinde begann im Jahre 1971 Bei einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderatsmitglieder von Leerstetten und Schwand am 14. 2. 1971 wurde der Zusammenschluss der beiden selbständigen Gemeinden unter gewissen Vorbehalten beschlossen. Bei der nächsten Sitzung 1975 konnte bis auf den Namen Einigkeit erzielt werden. Am 29.07.1977 teilte die Regierung von Mittelfranken mit, dass der Name der Einheitsgemeinde Schwanstetten sei und verlieh ihr gleichzeitig den Titel „Markt". Bereits im Jahr darauf wurden der Bürgermeister und 16 Marktgemeinderäte ermittelt.

Bis zum gültigen Zusammenschluss von Schwand und Leerstetten am 1.Mai 1978 umfasste das Gemeindegebiet Leerstetten1677 ha. Davon entfielen 830 ha auf Waldflächen, 560 ha auf Ackerflächen und 196 ha auf Grünflächen. Noch 1965 wohnten im Gemeindegebiet 825 Personen. Die 1967/68 einsetzende Siedlungstätigkeit erbrachte am Ende des Jahres 1979 3328 Einwohner .

Etwa im gleichen Maße, wie sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe verringerte, erhöhte sich die Anzahl der ortsansässigen Kleingewerbe Betreiber und Handwerker. So ist Leerstetten eine Wohngemeinde geblieben.

Quellen:

100 Jahre Landkreis Schwabach ( W. Ulsamer )

Gemeindekanzlei

Bärbel Niemietz