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Das Kornfeld

 

DAS KORNFELD

 

Still in der Mittagssonne ruht das Land 
Weit strecken sich die Felder 
Die Luft zittert in flimmerndem Brand 
Von der Gluthitze dampfen die Wälder

 

Es beugen die reifen Ähren im Hauch 
Des Windes die Köpfchen vor 
Und an der Halme schlankem Strauch 
Ranken sich Wicken empor

 

Am Feldesrand hingestreut 
Zwischen leuchtendem Mohne 
Und buntem Unkraut verstreut 
Lacht der Kornblume tiefblaue Krone

 

Es zittern die Ähren und Schritte 
Nahen sich leicht und beschwingt 
Die Sensen blitzen 
Wenn das Lied der Schnitter erklingt

 

Der Acker stöhnt. Und sterbend 
Neigen die Halme sich müde 
In reifer Schönheit werbend 
Fällt des Sommers herrlichste Blüte

 

 

Bild und Gedicht sind wahrscheinlich entstanden in 
Stade 1944 - Elisabeth Engelhardt